Chiropraktik beim
Pferd
Pferde sind Fluchttiere, das bedeutet,
dass eine uneingeschränkte Beweglichkeit
essentiell ist.
In der Natur bewegen sich Pferde nahezu den ganzen Tag, hauptsächlich im Schritt und mit gesenktem Kopf. Um sich entspannt und vor allem schmerzfrei bewegen zu können, brauchen Pferde ein gesundes Nerven-, Muskel- und Skelettsystem. Es gibt viele Faktoren, die sich negativ auf den Bewegungsapparat auswirken können. Zahngesundheit, Hufgesundheit, Muskelaufbau, reiterliches Können und ausreichende Bewegung sind nur einige davon.
Mögliche Symptome
- Verminderte Leistungsbereitschaft
- Bewegungsunlust
- Taktfehler, Lahmheiten oder häufiges Stolpern, Passgang
- Schleifender Gang, Hufe nutzen sich unregelmäßig ab
- Kopfnicken oder –schlagen
- Widersetzlichkeit beim Satteln oder Auftrensen
- Rittigkeitsprobleme -> Schwierigkeiten beim Versammeln, tritt nicht gut unter, reduzierter Raumgriff, drückt den Rücken weg, lehnt sich gegen den Zügel…
- Steifheit in Biegung und Stellung
- Der Reiter wird vom Pferd schief hingesetzt
- Muskelabbau, bzw. Asymmetrie der Muskulatur
- Empfindlich auf Berührungen
- Lokaler Juckreiz
- Asymmetrisches Schwitzen
- Schweifschiefhaltung
Ursachen
- Trauma bedingt durch Unfall, Ausrutschen, Stolpern
- Festliegen
- Bewegungsmangel (auch Wälzen und Buckeln können Verspannungen lösen)
- Lahmheiten/Felhlbelastungen
- Leistungsanforderung
- Imbalance des Reiters, Einseitiges Aufsteigen
- Zahnfehlstellungen
- Hufprobleme, Beschlag
- Sattel (ein nicht angepasster Sattel ist häufig Ursache von Rückenschmerzen)
- Chronische oder degenerative Veränderungen
- Alter (mit steigendem Alter erfolgt Muskelabbau und „alte Leiden“ können nicht mehr so gut kompensiert werden)
- Geburten (sowohl bei der Stute als auch beim Fohlen)
- Rangkämpfe (junge Pferde im Wachstum)
- Narkose (vor allem in der Aufwachphase kann es zu unkontrollierten Bewegungen und Stürzen kommen)
- Transport
Wo und wie läuft der Besuch ab
Für die Erstuntersuchung Ihres Pferdes sollten Sie ca. 90 Minuten einplanen.
Die Behandlung erfolgt bei Ihnen am Stall in gewohnter Umgebung des Pferdes. Ein fester, trockener Untergrund und ein einigermaßen sauberes Pferd sind von Vorteil um eine optimale Beurteilung durchführen zu können.
- Zu Beginn wird ein Vorbericht in Hinsicht auf Alter, Nutzung, Fütterung, Dauer und Ausprägung der Symptome erhoben. Auf eventuelle Vorerkrankungen und Vorbehandlungen sollten Sie mich hinweisen. Hierbei spielen ebenfalls die Zahn- und Hufgesundheit eine wichtige Rolle.
- Im Anschluss erfolgt eine vollständige Beurteilung des Körperbaus im Stand sowie eine Ganganalyse. Hierbei schaue ich mir das Pferd im Schritt und im Trab, ggf. unter dem Reiter oder an der Longe an.
- Schließlich erfolgt die chiropraktische Untersuchung mit darauffolgender Behandlung. Hierbei werden alle Gelenke systematisch auf ihre Beweglichkeit untersucht und bei Bedarf justiert.
- Oft sind Rückenprobleme des Pferdes Folge eines fehlerhaft sitzenden Sattels. Gerne schaue ich mir die Passform des Sattels an.
- Abschließend bespreche ich mit Ihnen das weitere Vorgehen und gebe Ihnen bei Bedarf kleinere Übungen oder „Hausaufgaben“ mit an die Hand.
- 2-3 Wochen später sollte eine Nachuntersuchung stattfinden. Es wird überprüft wie sich das Pferd entwickelt hat und ob der Behandlungsplan geändert werden muss.
Nach einer chiropraktischen Behandlung benötigt das Pferd einige Tage Pause. Es sollte allerdings Zugang zu Weide oder Paddock haben. Bewegung ist unerlässlich, bitte keine Boxenruhe. Der Bewegungsapparat braucht Zeit um sich sortieren zu können und die neu gesetzten Impulse durch die Bewegung zu festigen.